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Adventskranz und Adventskalender – Symbole der Erwartung und ihre Geschichte

Adventskranz und Adventskalender – Symbole der Erwartung und ihre GeschichteDie Adventszeit ist geprägt von Vorfreude, Licht und Ritualen. Zwei Symbole sind dabei aus dem heutigen Alltag kaum wegzudenken: der Adventskranz und der Adventskalender. Sie begleiten viele Menschen durch die Wochen vor Weihnachten und strukturieren die Zeit des Wartens. Doch hinter diesen scheinbar selbstverständlichen Traditionen verbirgt sich eine lange Geschichte, die zeigt, wie sich religiöse Bedeutung, pädagogische Ideen und gesellschaftlicher Wandel miteinander verbinden.


Der Advent - Eine Zeit des Wartens

Der Begriff „Advent“ stammt vom lateinischen adventus und bedeutet „Ankunft“. Ursprünglich bezeichnete er die Vorbereitungszeit auf die Geburt Jesu Christi. Diese Wochen waren geprägt von Besinnung, Gebet und Verzicht. Die Adventszeit sollte helfen, sich innerlich auf Weihnachten vorzubereiten. Um diese Zeit greifbarer zu machen, entwickelten sich im Laufe der Jahrhunderte Symbole und Rituale, die das Warten strukturierten und erlebbar machten.

Der Adventskranz - Licht in der dunklen Jahreszeit

Der Adventskranz ist eines der bekanntesten Symbole der Vorweihnachtszeit. Seine heutige Form mit vier Kerzen entstand im 19. Jahrhundert. Der evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern führte ihn 1839 in einem Hamburger Kinderheim ein. Ursprünglich bestand der Kranz aus einem Holzrad mit vielen Kerzen – für jeden Tag im Advent eine. Um die Tradition praktikabler zu machen, reduzierte sich die Anzahl später auf vier Kerzen, eine für jeden Adventssonntag.

Der Kranz selbst ist meist rund und mit Tannenzweigen geschmückt. Die Kreisform symbolisiert Unendlichkeit und Hoffnung, das Grün der Zweige steht für Leben. Die Kerzen bringen Licht in die dunkle Jahreszeit und erinnern daran, dass mit jedem Sonntag Weihnachten näher rückt. Heute wird der Adventskranz sowohl in Kirchen als auch in privaten Haushalten genutzt und verbindet religiöse Symbolik mit familiärer Gemütlichkeit.

Der Adventskalender - Zeit sichtbar machen

Während der Adventskranz vor allem die Sonntage markiert, zählt der Adventskalender die einzelnen Tage bis Weihnachten. Seine Ursprünge liegen ebenfalls im 19. Jahrhundert. Zunächst wurden einfache Kreidestriche an Türen oder Wänden gemacht, um die verbleibenden Tage zu zählen. Später kamen Kalender mit Bildern oder Bibelversen hinzu.

Der erste gedruckte Adventskalender erschien Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Mit der Zeit wandelte sich seine Gestaltung: Hinter kleinen Türchen verbargen sich Bilder, später auch Süßigkeiten oder kleine Geschenke. Heute existieren Adventskalender in unzähligen Varianten – von Schokolade über Spielzeug bis hin zu digitalen Formaten. Trotz dieser Vielfalt bleibt die Grundidee gleich: Das Warten auf Weihnachten in kleine, überschaubare Schritte zu gliedern.

Wandel der Traditionen im Laufe der Zeit

Sowohl Adventskranz als auch Adventskalender haben sich im Laufe der Zeit verändert. Ursprünglich religiöse Symbole wurden zunehmend säkularisiert und an moderne Lebensweisen angepasst. Während früher der geistliche Aspekt im Vordergrund stand, sind heute häufig Gemütlichkeit, Familie und Konsum prägende Elemente. Dennoch haben die Traditionen ihre verbindende Kraft nicht verloren. Sie schaffen Rituale, die Generationen miteinander teilen und jedes Jahr aufs Neue Orientierung geben.

Bedeutung im heutigen Alltag

In einer schnelllebigen Zeit bieten Adventskranz und Adventskalender Momente der Ruhe und Struktur. Das gemeinsame Anzünden der Kerzen oder das tägliche Öffnen eines Türchens schafft kleine Pausen im Alltag. Besonders für Kinder wird das abstrakte Warten auf Weihnachten greifbar. Gleichzeitig erinnern diese Symbole daran, dass Vorfreude ein eigener Wert ist und nicht nur das Ziel zählt.

Fazit

Adventskranz und Adventskalender sind weit mehr als dekorative Elemente der Vorweihnachtszeit. Sie haben ihren Ursprung in religiösen und pädagogischen Ideen und wurden über Generationen weiterentwickelt. Trotz ihres Wandels bewahren sie ihre zentrale Bedeutung: Sie strukturieren die Zeit des Wartens, spenden Licht in der Dunkelheit und schaffen Rituale, die Gemeinschaft fördern. In einer oft hektischen Vorweihnachtszeit erinnern sie daran, innezuhalten und die besondere Stimmung des Advents bewusst zu erleben.

Jens 14 Dezember 2025 24 Drucken

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