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Die Sache mit der Intelligenz

LayzeeLayzee Geschrieben
Die Sache mit der Intelligenz

Ich glaube es ist inzwischen wissenschaftlich erwiesen, dass es "hochintelligente" Menschen genau so gibt wie kognitive Totalausfälle.
Aber: Woran liegt das? Und wie stellt man das fest?  


Nunja, zunächstmal sind da die scheinbar offensichtlichen Dinge wie die Bewältigung normaler und alltäglicher Aufgaben. Menschen werden sehr oft als "dämlich" oder "dumm" abgestempelt, wenn sie Zusammenhänge nicht verstehen, oft Dinge vergessen oder einfach ihre "Meinung" äussern, ohne sich mit der Thematik intensiver befasst zu haben. Aber all das das sind keine eindeutigen Anzeichen für "Dummheit". Es besteht nämlich ebenso ein Unterschied wie ein Zusammenhang zwischen Intelligenz, Wissen und Bildung.

Genau diese Tatsache macht es recht schwierig, die Intelligenz eines Menschen wirklich zu messen.
Ich habe in einem aufopfernden Anfall von Neugier und Selbstlosigkeit mal einen dieser vielen Online-IQ-Tests im Schnelldurchlauf absolviert und dabei Fragen beantwortet und Aufgaben gelöst.
Ernsthaft, ich habe mich dabei nicht sonderlich angestrengt, denn bis auf 2 oder 3 Aufgaben empfand ich den Test insgesamt jetzt nicht als sonderlich herausfordernd. Nach ca 10 Minuten war der Spuk auch schon vorbei und das Ergebnis bzw die Auswertung folgte auf dem Fusse:

Ihr IQ-Testergebnis auf einen Blick

Intelligenz ist ein komplexes Konstrukt, das unser Denken und Handeln beeinflusst und auf unterschiedliche Weise gemessen werden kann. Basierend auf den Theorien, die zur Entwicklung des Stanford-Binet-Tests verwendet wurden, baut der TerraYou-IQ-Test auf den Grundprinzipien moderner Intelligenzdiagnostik auf und ermöglicht so eine präzise Einschätzung Ihrer kognitiven Fähigkeiten.

Dieser Test bewertet verschiedene Arten von Intelligenz besonders effektiv, indem er einen umfassenden Blick auf die kognitiven Fähigkeiten in den folgenden vier Bereichen wirft:

  1. Visuell-räumliches Denken

  2. Mustererkennung

  3. Verbales Verständnis

  4. Logisches Denken

Anhand Ihrer Leistungen in diesen spezifischen Bereichen kann Ihr genauer IQ-Wert zuverlässig berechnet werden.

Einblicke zu Ihrem IQ-Wert

Herzlichen Glückwunsch! Sie haben einen IQ-Wert zwischen 121 und 134, was eine sehr gute Leistung in 4 von 4 geprüften Kategorien darstellt.

Teilnehmende in diesem Bereich haben eine starke geistige Leistungsfähigkeit, und ein natürliches Talent für Lernen, Schlussfolgern und effektives Kommunizieren. Menschen mit diesem Ergebnis werden häufig als sehr intelligent wahrgenommen und können in ihrem Umfeld bedeutenden Beitrag leisten.

Sie neigen dazu, komplexe Konzepte ausgezeichnet verstehen zu können und Probleme effizient zu lösen. Ihre schnelle Auffassungsgabe und Anpassungsfähigkeit helfen Ihnen dabei, eine Vielzahl an Herausforderungen bewältigen zu können.


Liest sich ja alles super. Ich bin beruhigt, denn ich bin offensichtlich nicht blöd. Ich kann Zahlenreihen vervollständigen, Rechenaufgaben lösen, Bilder zusamensetzen und Muster erkennen.
Wie ist es aber dann zu erklären, dass ich manchmal in die Küche gehe, dann dort stehe und auf dem weiten Weg vom Büro in die Küche vergessen habe, was ich dort eigentlich wollte? Oder ich vergesse wichtige Dinge beim Einkaufen. Oder ich renne minutenlang in einem Videospiel völlig orientierungslos herum, obwohl mir ein deutlich sichtbarer Pfeil, der zudem auch noch auffällig blinkt, den Weg zum nächsten Ziel zeigt. Oder ich mache bei der Entwicklung von Webseiten komplett banale Fehler im Code, die eigentlich nur Anfänger machen und suche diese Fehler dann ewig bis ich sie finde. Wer als Aussenstehender diese Dinge miterlebt, würde sich noch während der Ausführung des "Facepalms" fragen was das denn für ein Idiot ist.

Und was sagt dieses Testergebnis über meine sozialen Skills aus? Bin ich ein "guter Mensch" weil ich intelligent bin? Und was ist mit Lebenserfahrung und gelerntem Wissen? Erreicht ein Kind ohne große Lebenserfahrung und Bildung bei einem völlig identischen Test die gleichen Werte? Nein, denn für Kinder gibt es - abgestuft nach Alter - spezielle, eigene Tests, die auf ihre Entwicklung angepasst sind.
Das würde aber doch bedeuten, dass Intelligenz am Ende doch etwas mit der Entwicklung eines Menschen zu tun hat. Ja, es gibt Kinder, die Rechenaufgaben schneller lösen als ein Taschenrechner, die besser Klavier spielen können als Mozart oder Chopin, die mit 12 schon eigene Apps entwickeln oder ganze Schulklassen überspringen weil sie unterfordert sind. Ich persönlich würde diese Dinge aber unter "natürliches Talent" verbuchen. Der Eine ist halt musikalisch, der Andere nicht. Der Eine kann mit Zahlen sehr gut umgehen, der Andere eben nicht. Die geistige (Weiter-)Entwicklung von Kindern hängt zudem auch stark von ihrem Umfeld ab und ob und inwieweit sie in ihren individuellen Talenten auch gefördert werden.

Ich glaube, diese ganze "Bauchpinselei" mit dem gefühlt recht hohen Ergebnis (ich habe allerdings auch keine Vergleichswerte) ist ein bisschen wie Horoskope. Jeder Mensch wird von der Gesellschaft von Kindesbeinen an indoktriniert. Kinder wachsen mit Werten auf, die nach Priorität geordnet werden. Dass man andere Menschen nicht töten darf, erklärt sich allein aus dem Umfeld und der Gesellschaft, welches Ergebnis man erhählt, wenn man die Zahlen 12 und 22 addiert, ist hingegen angelerntes Wissen, quasi auswendig lernen - und das können einige Menschen eben besser als Andere.

Intelligenten Menschen wird nachgesagt, sie seien oft sehr chaotisch und faul (Einstein ist in der Schule zweimal sitzengeblieben). Wenn das zutrifft bin ich schlauer als Einstein.
Und in diesem Zusammenhang frage ich mich auch, wie mir das Erkennen von Mustern, das Vervollständigen von Zahlenreihen oder das Zusammensetzen von Bildern im realen Leben weiterhilft?
Retrospektiv betrachtet habe ich auch den Satz des Pythagoras (ihr wisst schon, dieses berühmte "a²+b²=c²") im realen Leben nie gebraucht, obwohl er zusammen mit den "Binomischen Formeln" und Gleichungen mit Variablen mir im Schulalter so manche schlaflose Nacht beschert hat. Ich habe trotz Mathe-Leistungskurs sehr lange gebraucht, diesen Kram in den Kopf zu bekommen und einigermassen zu verstehen, um am Ende diese Thematik mit einer glatten 4 in der Abschlussarbeit abzuschliessen.

Also ich weiss nicht, inwieweit wir Menschen allein aufgrund ihrer "Intelligenz" beurteilen können oder sollten.
Ich glaube, jeder Mensch hat ganz individuelle Stärken und Schwächen. Fördert man die Stärken und sucht sich eventuell auch einen Beruf, der diese Stärken fordert, kann man damit ganz glücklich werden, auch wenn man dann mal alleine in der Küche steht und nicht mehr weiss was man da eigentlich wollte. Mit Zugang zu Bildung und ein bisschen Ehrgeiz stehen einem Menschen im Grunde alle Türen offen. Und die Formel ist im Grunde auch ganz einfach: Wenn du besser malst als singst, leg das Mikrofon weg und benutze einen Pinsel.


 

Über Layzee

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